Zahnhygiene

„Zähneputzen kann jeder!“ Leider nein, denn meist macht nur nach, was einem die Eltern (oft falsch) vorgemacht haben. Hier also das Wichtigste zum Thema:

Ein Leben lang gesunde Zähne!

zahnhygieneZwei Faktoren sind wichtig:

  1. Ihre Ernährung
  2. Ihre Mundhygiene

Sie haben maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleisches. Die Bedeutung der Pflege des Zahnfleisches/Zahnbetts ist groß: ca. 95 Prozent aller erwachsenen Deutschen haben eine Parodontitis (“Parodontose”).

Auch wenn es viele verschiedene Möglichkeiten der Zahnpflege gibt und nicht für jeden die gleichen Maßnahmen sinnvoll sind, haben wir die grundlegenden Punkte zusammengefasst:

Mundhygiene Bakterien

Ursache der Erkrankungen sind bakterielle Zahnbeläge. Diese Plaquebakterien produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und auf Dauer zerstören. “Zahnfäule oder besser Karies” entsteht. Die giftigen Stoffwechselprodukte der Bakterien schwächen außerdem die dichte, schützende Zahnfleischmanschette, die jeden Zahn umgibt und machen sie durchlässig. Der Weg für die Bakterien in die Tiefe der Zahnfleischtasche ist dadurch geöffnet und eine Parodontitis kann entstehen.

Mundhygiene Zähne

Unersetzlich: das Zähneputzen

Auch wenn’s manchmal nervt: 2-3 Mal Zähneputzen pro Tag hilft am besten gegen Zahnbeläge. Nach jeder Mahlzeit sollte man zur Zahnbürste greifen oder wenigstens den Mund kräftig mit Wasser ausspülen. Putzen Sie nach dem Frühstück und nach dem Abendessen, denn nach dem Essen steigt die Säurekonzentration im Mund an. Zwischendurch bringen zuckerfreie Zahnpflege-Kaugummis mit Xylit oder Bicarbonat (Baking Soda) den pH-Wert (Säure-Wert) wieder ins Lot. Nach Obstmahlzeiten oder Fruchtsaft ca. 2 Stunden mit dem Zähneputzen warten.

Die Zahnbürste

Ob Sie elektrische Zahnbürsten bevorzugen oder lieber von Hand putzen, ist Geschmackssache. Sie sollten auf jeden Fall zwei bis drei Minuten lang dabei bleiben. Manchen fällt elektrisches Putzen leichter, weil die Bürste automatisch die richtige, kreisende Putzbewegung ausführt.
Die normale Zahnbürste sollte einen kleinen Kopf haben, mit dem Sie problemlos in alle Ecken und Winkel des Mundes kommen, und möglichst weich sein. Ständig werden neue Bürstenköpfe entwickelt, die immer besser reinigen sollten.

Wichtig ist nur:

  • Ein kleiner Kopf, um alle Winkel zu erreichen
  • Weiche bis mittelharte Borsten
  • Gerundete Borstenenden
  • Kunstoff-Borsten (keine “Naturhaar-Borsten” wg. Bakterien in den Poren!)
  • Bürstenkopf etwas angewinkelt
  • Gleichlanges Borstenfeld

Bitte denken Sie daran, das Borstenfeld nach Benutzung gut auszuspülen und die Bürste dann trocknen zu lassen. Spätestens alle drei Monate sollte eine neue Zahnbürste her. Aber daran mangelt es oft: Statistisch kauften die Deutschen pro Kopf und Jahr nur zwei Bürsten.

Die Zahnpasta

Zahnpasten reinigen durch Schlämmkreide und Zusatzstoffe. Schäumende Zahnpasten sind gründlicher als nicht-schäumende. Der Schaum hilft, die Wirkstoffe gleichmäßig zu verteilen und Plaque aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen.

Achten Sie bei der Auswahl auf Folgendes:

  • Fluoridhaltig
  • Keine aggressiven Scheuerzusätze
  • Bei Bedarf: Zusätze gegen empfindliche Zähne oder Aufhellungszusätze

Die Zahnseide

zahnseide

Mit der Zahnseide reinigen Sie die Bereiche, an die Sie mit der Zahnbürste nicht herankommen: Die Zahnzwischenräume (immerhin 40% der Zahnoberfläche). Am einfachsten geht es, wenn Sie den Faden um die Mittelfinger beider Hände wickeln und im Oberkiefer mit den Daumen und im Unterkiefer mit den Zeigefingern verwenden. Legen Sie die Zahnseide auf einen Zahnzwischenraum und führen Sie sie mit “sägenden” Bewegungen zwischen die Zähne. Am Kontaktpunkt zum Nachbarzahn müssen Sie wahrscheinlich etwas Kraft aufwenden. Vermeiden Sie dabei eine Verletzung des Zahnfleisches. Es gibt besondere Zahnseide, die einen etwas raueren, dickeren Anteil zur gründlicheren Pflege und ein steifes Ende zur Erleichterung der Handhabung besitzt. Mit reibenden Bewegungen werden die beiden Zahnflächen in jedem Zahnzwischenraum gereinigt. Wenn das Zahnfleisch in den ersten 14 Tagen dabei etwas blutet, ist das nicht bedenklich, sondern im Gegenteil ein Zeichen dafür, daß es durch Plaquebakterien entzündet und sehr empfindlich ist. Dagegen gehen Sie jetzt mit der Zahnseide an. Wir empfehlen die Zahnseidenverwendung jeden zweiten Tag.

Das Interdental- (Zahnzwischenraum-) Bürstchen

Leichter als Zahnseide lässt sich ein Zahnzwischenraumbürstchen verwenden. Gerade bei größeren Zwischenräumen schmiegt sich die buschige Form gut an die Zahnflächen an. Da die erfolgreiche Benutzung dieser Bürstchen wesentlich von der Wahl der richtigen Größe abhängt, messen wir für Sie die Größe aus und zeigen Ihnen die Handhabung.

Wie?

Es ist sinnvoll, sich eine systematische Putztechnik anzugewöhnen: Z.B. Man beginnt zunächst an den Außenflächen der oberen Zähne und zwar von ganz hinten rechts bis ganz hinten links, dann nimmt man sich die Innenseiten der oberen Zähne vor und zwar von hinten links nach hinten rechts und schließlich Kauflächen. In der gleichen Weise verfährt man mit den unteren Zähnen. Achten Sie darauf, jeden Zahn zu putzen. Dazu ist nur sehr wenig Kraft nötig, da die Plaque meist einfach abwischbar ist. Auch Zähne mit Füllungen oder Kronen brauchen Pflege. “Geschrubbt” wird nur auf den Kauflächen der Zähne. Die Innen- und Außenseiten der Zähne reinigen Sie mit kleinen kreisenden Bewegungen. Die Borstenspitzen neigen Sie am besten leicht Richtung Zahnfleischrand, um auch den Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch zu pflegen. Durch die richtige Zahnputztechnik, beugen Sie also auch einer Zahnbetterkrankung (“Parodontose”) vor.

Achtung: Durch falsches Zähneputzen, kann man viel zerstören: zuwenig ist schlecht, aber auch zuviel kann schaden.

Anschließend ist die Benutzung der Zahnseide angesagt. Um die durch die Zahnseide gelockerten Beläge dann ganz zu entfernen, spülen Sie mit einer milden Spüllösung oder einfach gründlich mit Wasser nach.

Profis helfen mit

Ein fester Bestandteil Ihrer Mundpflege sollte die regelmäßige Teilnahme an unserem Prophylaxe-Programm sein. In Prophylaxe-Sitzungen widmen wir uns speziell der Pflege und Gesunderhaltung Ihrer Zähne und Ihres Zahnfleisches und polieren Ihre Zähne “blitzblank” das kostet weniger als Sie vielleicht annehmen! Sie bekommen Tipps und Anleitung zur häuslichen Mundhygiene sowie eine professionelle Zahnreinigung, wie sie zu Hause allein nicht durchgeführt werden kann. Danach werden Sie merken: Sie waren bei Profis!

Autor: Dr. Elio Adler / 27.04.2017